Am 29.11.2024 ab 19 h berichten wir in der Roten Fabrik von unseren Abenteuern. Rainer legt auf. Save the Date!
Durch die unglaubliche Vorausplanung und die übersprudelnden Wünsche von Uwe, mir vom 22. Mai bis 22. Juni den mächtigen und weiten Südwesten des Land näher zu bringen, war die Reise mehr als reichhaltig in ihrer Fülle. Die Hitze, die uns streckenweise umgab, war krass und hat mich mit großer Dankbarkeit erfüllt. Dankbar an einem Ort mit vielen Seen und gutem Trinkwasser in einer Selbstverständlichkeit zu leben, die ich es erst jetzt wirklich zu schätzen weiß.
Von New York aus flogen wir mit Zwischenstop in Dallas nach El Paso und ließen Texas nach 2 Std. Autofahrt gerne hinter uns. In New Mexico´s Hot Springs, es war uns ja noch nicht heiße genug ;-)) ging unsere Reise nun richtig los. Wir besuchten 10 Nationalparks, viele davon zwischen 2 und 3.000 m Höhe und erlebten so manches Abenteuer, das auch vor Los Angeles nicht Halt machte. Über New Mexico nach Arizona, wo wir 3 Tage allein bei 40 Grad Hitze, jeder mit 25 – 18 kg Gepäck auf dem Rücken, durch den Grand Canyon wanderten. Über holprige Wege, immer auf der Hut nicht umzuknicken, gerettet von glücklichen Fügungen, hilfreichen und berührend großzügigen Menschen fiel hier auch der letzte Rest Undankbarkeit von mir ab. Schamanische Rituale halfen die Mitte wieder zu finden, um bei den Navajos von Pferden in einem 2 Tagesritt durch den Canyon de Chelly getragen zu werden. So toll! Berglöwen die sich als Kojote entpuppten und mit einer Übernachtung in der Navajo Reservation im Zelt, wo das Schnauben der frei herumlaufenden Pferde und das Knistern des Lagerfeuers mit Altindianer Justin und seinen Schauergeschichten ein paar Trommelklängen und Sabainischen Gesängen mit Friedenspfeife beseelt und unvergesslich geblieben ist….
Teilweise über Schotterwege ging es weiter durch Steinwüsten und schroffe Felslandschaften in Utah bis irgendwann in the middle of Nirgendwo „Ein Bach“ – quiekte ich auf. Wir kühlten unsere Gemüter im kleinen Gewässer der serpentinenreichen Landschaft zwischen Felsen. 100 Meilen später stand plötzlich eine Hippie Bar, bunt mit Schmetterlingen bemalt und wir vertilgten fröhlich bei guter Musik und netter Bedienung unsere Burger. Nach vielen 100 Meilen suchten wir im Great Basin NP bei Schnee und drohendem Gewitter die ältesten Bäume der Erde und besichtigten kühle Tropfsteinhöhlen, die einem Naturpalast glichen.
Weiter ging es nach Kalifornien, das Auto mit viel Sprit und Wasser betankt, um von heißen Winden im Death Valley in die Eisdiele und ins teure Hotelzimmer zu flüchten und um am Pool einen Kojoten schnüffelnd und schlaxig umher streifen zu sehen. Über den tiefsten Punkt der Erde fuhren wir durch schneeweiße Salz und Borax Wüsten in zwei Tagen weiter in die Sierra Nevada zum Sequoia Nationalpark.
Dort rauschte ein wilder Fluss gespeist von den Wasserfällen mit ihrem Ohren betäubenden Lärm über Fels und Geröll an unserem riesigen Campground vorbei. Ließ uns nicht ruhig schlafen, aber gigantische Fotos machen. Die Mammutbäume ließen uns wie Ameisen in der Naturkathedrale in ehrfürchtige, meditative Zustände der wahren Stille innehalten und lauschen.
An der Westküste fanden wir Unterschlupf bei Freundin Peri in Los Angeles, wo unser Auto nach einem Ausflug ans Meer und die schönen Kanäle auf einmal verschwunden war. 380 $ und gerade noch vor Toresschluß freigekauft – Schwitz! Abends machten wir eine 2 stündige schamanische Session und vertrieben nachhaltig und liebevoll ihre bösen Geister. MEGA Transformation.
Bei Big Sur sah ich die schönste Küstenlandschaft meines Lebens, wild und ungebrochen, aber nicht die Straße. Die war leider südlich von Esalen immer noch wegen einem Erdrutsch gesperrt. So nochmal viele Meilen extra nach Esalen zum 2 Tage Tibetan Breathing & Chakrawork mit Alejandro Chaoul. Unter Sternenhimmel in den natürlichen Quellen über den Klippen der Küste entspannen und den Sonnenaufgang erwarten, 20 m vor uns beim Frühstück ein Kondorpärchen gelassen vorbeisegeln sehen…. und weiter zum Pinnacles NP. Noch ein Nationalpark? Puh –
Ihr könnt Euch nicht meine Freude vorstellen, die ich hier erlebte, als die Kondore über unseren Köpfen ihre Flugübungen in schönster Landschaft machten. Wir quälten uns mit unseren Rucksäcken durch atemberaubende Wege und Steilhänge. Ein Traum! Um uns dann des nächstens von einem Aufschrei und Getümmel auf dem Nachbar Campsite wecken zu lassen – Ein Waschbär hatte Ihnen das Zelt aufgeschlitzt und sich der Leckereien aus dem Rucksack der Tochter bemächtigt. Wildnis eben!
So kamen wir dann nach noch mehr Abenteuern bei unserer letzten Station an. San Francisco bei George und Michelle (Freunden von Uwe). Wir sortierten unsere vielen Sachen, trafen uns mit Freund Robert, gingen shoppen und fuhren noch einmal nach Harbin Hotsprings, dem Ursprungsort des Watsu. Dort empfingen uns – verwöhnt vom liebevollen Esalen- eine militante Kurzlippigkeit und Strenge und viele Verbotsschilder. Klar, Waldbrände hatten Jahre zuvor die einst wunderschlöne Landschaft in grauschwarze Wälder ohne Blattwerk verwandelt und viele Gebäude vernichtet. Die Wasserbecken waren schön und warm und der Wiederaufbau auch schon in Gang. Wir fanden ein Zeltplätzchen an einem Bach, wo uns 3 Blue Jays nette Gesellschaft schenkten. Natur und Mensch kommt sich dort viel näher als hier. Es ist so einzigartig, wenn mitten im Grand Canyon ein Kolibri Dir beim Schatten Finden Gesellschaft leistet oder ein Streifenhörnchen bei einem netten Gespräch mir seine schönen Streifen zeigt, die Eidechsen neben Dir Ihren Liebesakt vorführen.
Eine große Reise neigt sich dem Ende zu. Ein letzter Spaziergang durch den Stadtpark in San Francisco und ab zum Flughafen. Uwe begleitet mich noch winkend, bis mich die Kontrollstellen am Airport verschlingen. Ich trete meine Heimreise an.
Juchu, München hat mich wieder.
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